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Frage: 75 Jahre Seifert Logistics Group – wie geht es Ihnen damit?

Harry Seifert: „75 Jahre ist irre, da kann man eigentlich nur stolz sein. In ein Familienunternehmen eintreten zu dürfen, ist ein Glücksfall. Seit 46 Jahren bin ich jetzt schon dabei und habe die Firma und ihre Vision entwickelt und vorangetrieben. Zu sehen, wo die Seifert Logistics Group heute an ihrem 75. Jubiläum steht, erfüllt mich gleichermaßen mit Mut und Stolz, aber auch mit Wehmut.“

Frage: Wie haben Sie das Unternehmen so groß gemacht?

Harry Seifert: „Der Unternehmer unternimmt. Ich habe mir Ziele gesetzt, sie visualisiert und dann strategisch umgesetzt – immer mit dem Anspruch, dem Wettbewerb den entscheidenden Millimeter voraus zu sein. Der richtige Riecher für Wachstumspotentiale hilft ungemein – das Glück des Tüchtigen allerdings auch. Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel Weitblick und Geschick bewiesen. Das war nicht immer einfach, aber es hat sich gelohnt.“

Frage: Wo sehen Sie die Zukunft der Logistik?

Harry Seifert: „Die Logistik ist die drittgrößte Branche in Deutschland und wird in Sachen Relevanz und Volumen weiterhin wachsen. Die Logistik bleibt dabei immer physisch, die Prozesse allerdings werden digitaler, vernetzter – und genau da knüpft unsere neue Firmenzentrale im Ulmer Norden an.“

Frage: Was bedeutet der Ulmer Norden II für die moderne Logistik?

Harry Seifert: „Wenn ich an den Ulmer Norden denke, mache ich die Augen zu. Das ist meine Vision seit 1995, mein Lebenstraum. Und der wird jetzt gerade Wirklichkeit. Für mein Team bedeutet das eine neue Location in bester Lage zwischen Stuttgart und München, die die neue Basis für die kommenden Jahre darstellt. Hier können wir die Logistik von morgen gestalten: mit einer modernen Bürowelt, Think Tanks, Bistros und einem Fitnessbereich. Gleichzeitig erlaubt uns die neue Firmenzentrale, junge Talente ins Boot zu holen. So bleibt Seifert auch in Zukunft den entscheidenden Millimeter besser.“

Frage: Herr Frey, Sie sind seit Beginn Ihrer Karriere bei der Seifert Logistics Group. Was begeistert Sie an dem Unternehmen?

Axel Frey: „Ich wollte nach dem Studium unbedingt in eine Spedition – Seifert hat mich sofort fasziniert. Es ist dieser ganz eigene Spirit, den man sonst nirgends findet. Das gesamte Team arbeitet mit viel Engagement und Einsatz dafür, dass die entscheidenden Mehrwerte für die Kunden ermöglicht werden. In der Kundenbetreuung bedeutet das: Geht nicht gibt’s nicht. Damit hat mich Seifert sofort in seinen Bann gezogen. Zudem konnte ich hier schnell sehr viel Verantwortung übernehmen, was natürlich zusätzlich motiviert.“

Frage: Welches Projekt hat Sie besonders geprägt?

Axel Frey: „Spannende Projekte habe ich schon viele erlebt, aber der Aufbau des Logistikzentrums in Malsch war für mich das absolute Highlight. Als wir damals das Online Bidding gewonnen haben, mussten wir erstmal schlucken – einen solchen Auftrag hatten wir bis dahin noch nicht gestemmt. Aber wir haben die Ärmel hochgekrempelt und in nur zwei Jahren ein beeindruckendes Logistikzentrum aufgebaut, mit dem wir den Jahrhundertauftrag in Angriff nehmen konnten. Heute arbeiten in der Region über 600 Kolleginnen und Kollegen, was mich sehr stolz macht.“

Frage: Wie möchten Sie als CEO die Seifert Logistics Group in die Zukunft führen?

Axel Frey: „Wir werden im Jahr 2022 etwa 250 Millionen Euro Umsatz machen, diesen Wert möchte ich langfristig verdoppeln. Ein solches Ziel erfordert die richtigen Leute. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass sich unser Team bei uns wohlfühlt und dass wir besonders für junge Talente noch attraktiver werden. Das bedeutet: soziale Verantwortung, flachere Hierarchien und den Spirit eines Familienunternehmens, das sowohl in den guten als auch in den schlechten Zeiten für die Mitarbeitenden da ist. Diese Vision umzusetzen, sehe ich als eine meiner wichtigsten Aufgaben an.“

Frage: Herr Vogelmann, Sie sind seit 2020 Teil des Unternehmens. Was war Ihr erster Eindruck der Seifert Logistics Group?

Marcel Vogelmann: „Der eine Millimeter anders – das ist ein Eindruck, den man so schnell nicht vergisst. Bei Seifert wird ein Spirit gelebt, den ich so bisher noch nicht erlebt habe. Hier macht man jeden Tag aufs Neue das Unmögliche möglich. Harry Seifert hat mit einer unbeschreiblichen Energie einen ganz besonderen Anspruch geschaffen, den das
gesamte Team mitträgt. Das ist etwas, was man von der ersten Sekunde an spürt. Nur so kann das Unternehmen mit dieser immensen Geschwindigkeit überzeugen.“

Frage: Welche Fähigkeiten und Stärken bringen Sie in Ihre Position als CFO mit?

Marcel Vogelmann: „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon einiges erlebt und viele Erfolge verbuchen können. Nach meinem Studium habe ich als Wirtschaftsprüfer gearbeitet und bin danach als Executive Vice President Controlling bei der DEKRA eingestiegen. Hier habe ich dazu beigetragen, den Umsatz innerhalb weniger Jahre zu verdoppeln. Neben meiner Erfahrung bringe ich Integrität, Geradlinigkeit und den Willen, echte Verbesserungen umzusetzen, mit.“

Frage: Wo sehen Sie die Seifert Logistics Group in 2030?

Marcel Vogelmann: „Ich bin davon überzeugt, dass wir 2030 noch erfolgreicher aufgestellt sein werden. Dafür möchte ich den bisherigen Führungsstil etwas anpassen: Ich möchte das Team noch intensiver auf die Reise mitnehmen, die Menschen inspirieren und sie so dazu motivieren, selbst etwas zu verändern. Die Leute sollen spüren, dass sie in einem Familienunternehmen arbeiten. Das bedeutet flachere Hierarchien, Mitarbeitergespräche und Empathie. Zudem ist Nachhaltigkeit ein großes Thema, in das wir in den kommenden Jahren noch mehr investieren werden. Ich bin sicher, dass die Erfolgsgeschichte Seiferts noch an Fahrt aufnehmen wird.“

Frage: Herr Wolter, welches Ziel werden Sie mit Ihrer Aufgabe als Geschäftsführer (COO) Spedition verfolgen?

Mario Wolter: „Die Spedition ist die Wurzel der Seifert Logistics Group. Damit hat alles angefangen, damit ist das Unternehmen gewachsen. In den vergangenen Jahren hat sich der Fokus unserer Arbeit allerdings entwickelt, hin zum Kontraktlogistiker und mittlerweile auch zum Partner in der Fertigung. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass die Spedition auch in Zukunft eine fundamentale Säule unseres Angebots sein soll. Mit meiner Arbeit möchte ich diesen Bereich deshalb tatkräftig verstärken und seine Zukunftsfähigkeit absichern. Zudem ist es mir ein Anliegen, der Spedition die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdient.“

Frage: Wo sehen Sie die Stärken des Familienunternehmens Seifert?

Mario Wolter: „Als Familienunternehmen sind wir näher am Menschen, quasi eine Firma zum Anfassen. Selbst der Inhaber hat bei uns eine Telefonnummer, unter der er immer erreichbar ist. Auch die Beständigkeit, die hier in allen Facetten erlebbar ist, macht für mich das Familienunternehmen aus – das hat natürlich auch für unsere Kunden starke Vorteile. Gleichzeitig macht das auch für das Team einen spürbaren Unterschied: Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten lieber in einem Familienunternehmen als in einem Konzern, in dem sie sich nur wie eine beliebige Nummer fühlen.“

Frage: Was bedeutet der „Millimeter anders“ für Sie?

Mario Wolter: „Ganz klar: das Team. Der Anspruch, der Spirit, die Ergebnisse – das alles funktioniert nur durch Teamwork, durch Kolleginnen und Kollegen, die das alles leben und auf die man sich vollständig verlassen kann. Deshalb ist es mir auch so wichtig, nah an der Basis zu sein, mit den Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu kommunizieren und am Ende des Tages so den Millimeter mehr zu erreichen.“

Wir bedanken uns herzlich für das Engagement und das interessante Interview.

Frage: Herr Seifert, Sie sind in der dritten Generation in das Familienunternehmen eingestiegen. Wie fühlt sich das an?

Julian Seifert: „Es ist ein tolles Gefühl. Ich habe sehr großen Respekt vor dem, was mein Vater hier mit viel Herzblut aufgebaut hat. Deshalb bin ich mir auch der Verantwortung bewusst, die meine Tätigkeit hier mit sich bringt. Trotzdem sehe ich mich in meinem Arbeitsalltag nicht als Sohn des Firmeninhabers, sondern als eine von vielen Führungskräften. Und für diese Position bringe ich die nötigen Kompetenzen mit, die das Unternehmen besonders im Bereich der Digitalisierung voranbringen werden.“

Frage: Welche Fähigkeiten und Perspektiven bringen Sie in das Unternehmen ein?

Julian Seifert: „Neben meinem theoretischen Background war ich während meines Studiums viel im Ausland und habe die verschiedensten Menschen und Kulturen kennengelernt – das hat mich sehr geprägt und mir neue Perspektiven eröffnet. Zudem habe ich in meiner Zeit als Management Consultant bei einem Beratungsunternehmen eine Menge gelernt. Außerdem habe ich ein gutes Gespür für die richtigen Innovationen und den Drang, diese gewinnbringend einzusetzen.“

Frage: Warum ist eine umfassende Digitalisierung für die Seifert Logistics Group so wichtig?

Julian Seifert: „Seifert ist ein Unternehmen, das Bewegung lebt – was vor allem im Bereich der Digitalisierung extrem wichtig ist, da sich die Technologien hier rasant verändern. Jeder weiß: Wer Wettbewerbsvorteile aus der Technik ziehen möchte, muss den Trends voraus sein. Das reicht meiner Meinung nach allerdings nicht aus. Was wir brauchen – und was ich mit meiner Arbeit erreichen möchte – ist ein echter digitaler Aufbruch, der das gesamte Team weiterbringt. So können Prozesse noch effizienter ablaufen und bessere Geschäftsentscheidungen getroffen werden, damit wir die Kundenzufriedenheit langfristig auf dem höchsten Niveau halten können.“

Frage: Wie sollte die Seifert Logistics Group Ihrer Meinung nach im Jahr 2030 aussehen?

Julian Seifert: „Ich glaube, dass wir bis dahin ein ganz neues Arbeitsumfeld haben, das noch vertrauensvoller, respektvoller und offener ist – ein bisschen wie das Gefühl in einem mittelgroßen Start-up. Hier werden die Erfolge gemeinsam gefeiert, starke Talente angezogen und eingestellt und Dienstleistungen mit noch mehr Mehrwert erstellt. Dafür müssen die aktuellen Werte des Unternehmens nicht umgeworfen werden, Teile davon jedoch könnten modernisiert und erweitert werden. Dann können wir 2030 ein Unternehmen aus 2035 sein. Diese Vision gibt uns Mut, einen echten Umbruch zu wagen.“

Frage: Herr Seifert, wie lässt sich Ihre Arbeit im Unternehmen am besten beschreiben?

Tim Seifert: „Ich bin bereits seit 2020 Teil des Beirats der Seifert Logistics Group. Allerdings arbeite ich nicht im Unternehmen, sondern am Unternehmen. Als Gesellschafter berate ich in strategischen Fragen und setze mich dafür ein, die langfristige Entwicklung des Unternehmens in die richtige Richtung zu lenken. Mein Fokus liegt hier auf den passenden Ansätzen in Sachen Leadership und Kultur sowie auf effektiven Methoden, um Talente bestmöglich zu entwickeln. Dabei steht bei mir immer der Mitarbeiter als Mensch im Fokus. Ich bin der Sparringspartner, vor allem in den Konzeptionsphasen rund um strategische Themen.“

Frage: Wie Ihr Bruder sind auch Sie mit dem Unternehmen Seifert aufgewachsen. Wie fühlt es sich an, heute Teil der Firmengruppe zu sein?

Tim Seifert: „Für mich ist ‚Familienunternehmen‘ ein Wort, es gehört zusammen. Da ich Teil der Familie Seifert bin, ist das Unternehmen auch ein Teil von mir. Schon früher wurde am Esstisch immer über das Geschäft gesprochen, da sind die Grenzen zwischen Privat- und Geschäftsleben nicht nur verschwommen – sie waren schlicht nicht vorhanden. So habe ich das Wachstum der Firma hautnah miterlebt. Mein Vater hat hier eine Menge aufgebaut. Heute am Unternehmen mitwirken zu dürfen, macht mich natürlich stolz.“

Frage: Was verbinden Sie mit dem „einen Millimeter anders“, der im Unternehmen bereits seit vielen Jahren zum geflügelten Wort geworden ist?

Tim Seifert: „Den Millimeter anders erkenne ich in erster Linie an meinem Vater: diese uneingeschränkte Leidenschaft für die Arbeit, der tägliche Drive und die riesige Lust, rauszugehen und das absolut Beste für das Unternehmen und seine Kunden herauszuholen. Damit entfacht er auch im Team einen Spirit, den ich bisher in keinem anderen Unternehmen gesehen habe.“

Frage: Herr Brachmann, Ihnen wurde 1999 die Möglichkeit gegeben, die Seifert Polska aufzubauen. Nach über 20 Jahren – wie sehen Sie auf diesen Tag zurück?

Jan Brachmann: „Es war damals schon seit einiger Zeit ein großer Wunsch von mir, ein Unternehmen in Polen zu gründen. Und da Seifert international werden wollte, haben wir die Chance ergriffen. Auch wenn der Start rückblickend ein Sprung ins kalte Wasser war und wir heute vieles etwas anders angehen würden: Ich denke nur positiv an den Tag zurück. Für mich als Einsteiger in der Branche war das eine tolle Chance, aber auch viel Verantwortung. Doch wenn man sich anschaut, wo die Seifert Polska heute steht, dann kann sich das schon sehen lassen.“

Frage: Herr Brade, als erfahrener Spediteur wurden Sie Herrn Brachmann damals zur Seite gestellt, um in Fachfragen zu unter-stützen. Warum waren die ersten Monate
im Ausland so abenteuerlich?

Hannes Brade: „Im Ausland etwas aufzubauen bringt immer Herausforderungen mit sich. Das geht schon bei den Übernachtungsmöglichkeiten los. Da es hier kaum ein Angebot gab, musste man regulär schon mal 200 D-Mark pro Nacht bezahlen. Um dem zu entgehen, haben wir zum Beispiel in Kasernen übernachtet, in denen wir am nächsten Morgen mit polnischen Soldaten gefrühstückt haben. Oder, als uns das Auto geklaut wurde. Das hatten wir so auch nicht geplant (lacht). Wir mussten in Polen in vielen Hinsichten etwas umdenken – das hat die Zeit sehr spannend und abenteuerlich gemacht.“

Frage: Neben den kleinen Herausforderungen gab es auch Schwierigkeiten zu Beginn der Auslandstätigkeit. Wie würden Sie damit heute anders umgehen?

Jan Brachmann: „Rückblickend würde man sicher einiges anders machen. Wer in ein neues Land expandiert, arbeitet hier mit neuen Menschen und neuen Denkweisen zusammen. Darauf muss man sich einstellen, und das nicht nur, indem man die Sprache lernt. Bei null anzufangen, bringt immer Herausforderungen mit sich. Da niemand die Firma kennt, muss man sich das Vertrauen der Menschen erst erarbeiten.“

Frage: An welchen Meilenstein denken Sie am liebsten zurück?

Hannes Brade: „Wenn ich wirklich darüber nachdenke, waren es immer Projekte, die uns vor Herausforderungen gestellt haben – beispielsweise ein BASF-Auftrag, bei dem wir kombinierte Verkehre mit Schiene und Lkw umsetzen mussten. Oder aber, als wir Fracht aus Deutschland am Bahnhof auf den Breitspur-Schienenverkehr in Polen umlagern mussten. Der Mut, den wir bei solchen Projekten bewiesen haben, hat sich ausgezahlt.“

Frage: Herr Rederer, wie sind Sie damals zur Firma Seifert gekommen?

Karl Rederer: „Das war 1960, damals war ich 25 Jahre alt. Ich hatte meine Metzgerausbildung abgeschlossen und eine Weile bei der Adlerbrauerei in Berg bei Ehingen als Fahrer gearbeitet. Franz Xaver Seifert hat mich dann eines Tages auf dem Marktplatz gesehen, wie ich bei der Schwäbischen Zellstoff eine Stelle gesucht habe, und mich direkt angeheuert. Ich war einer der ersten Fahrer im Unternehmen. Ein paar Monate später waren wir dann schon mehr.“

Frage: Wie sah damals Ihr typischer Arbeitstag aus?

Karl Rederer: „Ach, damals waren wir noch richtige Kraftfahrer. Wir haben jede Nacht gearbeitet und bei manchen Touren mehrfach den Lkw auf- und abgeladen. Bei den Holzlieferungen aus Freiburg haben wir mit jeder Ladung bis zu 25 Tonnen Holz von Hand aufgeladen. Damit waren wir schon immer fünf bis sechs Stunden beschäftigt. Unsere ersten Lkws waren auch nicht besonders gut ausgestattet. Im Winter hatte man mit der Kälte zu kämpfen, im Sommer mit der Hitze und den Käsefüßen des Nebensitzers. Und trotz allem war es eine großartige Zeit.“

Frage: An was denken Sie gerne zurück?

Karl Rederer: „Oh (lacht), da gibt es eine Menge Geschichten. Einmal bin ich mit Wolfram Walter mit einer Bierlieferung nach Berlin gefahren und es gab einen langen Stau. Er ist dann auf die Mittelspur gefahren, bis auf einmal ein Helikopter über uns geflogen ist und uns über ein Megaphon gesagt wurde, wir sollen sofort wieder zurück nach rechts. Auch die Fahrten, in denen der ‚Franzl‘ die Vertretung gemacht hat, waren toll – da gab’s nach Feierabend immer einen guten Wein. Oh, außerdem hat der Harry Seifert mit mir zusammen damals (΄76) seine erste Tour nach Oldenburg gemacht und mich zwei Wochen begleitet.“

Frage: Hallo Herr Peichler. Wie haben Sie Herrn Seifert kennengelernt?

Hansjürgen Peichler: „Das war 2001, damals wurde die ELPA aufgelöst. Deshalb
haben wir eine große Ausschreibung an mehrere Logistiker organisiert. Seifert hat hier die Verladung in Alfeld gewonnen, Teile der Transporte gingen allerdings an einen Mitbewerber. Harry Seiferts professioneller Umgang mit dieser Situation hat mich sehr beeindruckt. Heute wickelt Seifert auch diese Transporte ab.“

Frage: Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Seifert beschreiben?

Hansjürgen Peichler: „Sehr professionell auf jeden Fall. Wir haben Seifert als Vorzeigeunternehmen kennengelernt, das modern geführt wird und rund um die Uhr investiert, plant und optimiert. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit beispielhaft und wir können uns auch bei kleineren Problemen und Fragen jederzeit melden. Das ist eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe.“

Frage: An welche Anekdoten denken Sie gerne zurück?

Hansjürgen Peichler: „Da fällt mir spontan ein Sport-Event ein, das ich mit Harry Seifert, wie zwei echte Fans, live im Stadion angeschaut habe. An diesem Tag konnte ich ihn als Privatperson erleben, was sehr interessant war, da wir uns zuvor nur auf professioneller Ebene kennengelernt hatten. Das war auf jeden Fall ein Tag, an dem wir beide eine Menge Spaß hatten.“

Frage: Herr Kutscha, wann war der Startschuss für Ihre Zusammenarbeit mit Franz Xaver Seifert?

Wolfgang Kutscha: „Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit im Versand von Zellstoff und Zellpulver wurde 1974 bis 1988 eine Beteiligung der Schwäbische Zellstoff AG an der Spedition Seifert vereinbart. Nach meinem Eintritt in den Vorstand der Schwäbische Zellstoff AG hatte ich viel Kontakt mit Franz Xaver Seifert. Die Chemie zwischen uns hat sofort gestimmt. Ein stabiles Vertrauensverhältnis entstand.“

Frage: Was macht die Seifert-DNA in Ihren Augen aus?

Wolfgang Kutscha: „Also zum einen natürlich das tolle, partnerschaftliche Verhältnis. Sowohl mit Franz Xaver Seifert als auch mit Harry Seifert war ich sofort auf einer Wellenlänge. Das ist wichtiger, als man denkt, denn nur so können echte Partnerschaften entstehen. Zum anderen ist die Seifert-DNA für mich das beständige Nach-vorne-Schauen, der stetige Versuch, noch besser zu werden und der unternehmerische Mut, der unsere Zusammenarbeit so erfolgreich gemacht hat.“

Frage: An welche Höhepunkte der Zusammenarbeit denken Sie gerne zurück?

Wolfgang Kutscha: „Das war wohl der Anlauf der neuen Ehinger Papiermaschine im Sommer 1991. Die besondere Herausforderung war es, die neu entstehende Papierproduktion von etwa 200.000 Tonnen pro Jahr mit absoluter Terminsicherheit an die Kunden zu versenden. Mit der Hartnäckigkeit des Seifert-Teams wurde es gemeistert, just in time Lieferungen innerhalb von 24 Stunden nach Bestellung anzubieten. Das fasziniert mich bis heute.“

Frage: Herr Werf, die Partnerschaft zwischen Baumit und der Seifert Logistics Group ist sehr eng und familiär. Wie hat das alles angefangen?

Heiko Werf: „Das war Anfang der Neunziger, damals haben wir für unser neues Werk in Schönbach ein Logistikkonzept benötigt. Den Namen Seifert hatte ich schon in ein paar Prospekten gelesen, wirklich beachtet habe ich das Unternehmen damals aber nicht. Erst, als Herr Brade mit dutzenden Anrufen bei meiner Sekretärin versucht hat, uns von Seifert zu überzeugen, war das Unternehmen auf meinem Schirm. Damals war das vielleicht ein bisschen lästig, rückblickend sind wir heute aber sehr froh über diese Hartnäckigkeit.“

Frage: Wie wurde aus diesen ersten Kontakten dann so eine lebendige Kooperation?

Heiko Werf: „Naja, wir haben damals mit ein paar Testfahrten begonnen und innerhalb eines Monats etwa 300.000 DM Umsatz transportiert. Das war damals unser erster Deal. Kurze Zeit später hat Seifert dann die gesamte Disposition unseres Standorts in Schönbach übernommen. Auch heute noch sitzt ein Teil des Seifert-Teams im gleichen Gebäude. Wir sind hier nicht zwei verschiedene Firmen, eher zwei Abteilungen mit denselben Vorstellungen und demselben Ziel.“

Frage: Was unterscheidet die Seifert Logistics Group in Ihren Augen von den Mitbewerbern?

Heiko Werf: „Seifert war für mich von Anfang an ein schwäbisches Unternehmen: traditionell vertrauenswürdig und gleichzeitig höchst flexibel und innovativ. Dabei war Seifert für uns auch in den Neunzigern schon ein Logistikdienstleister – und einfach seiner Zeit voraus. Ein Anruf, und jedes Problem wurde gelöst. Durch unsere enge Zusammenarbeit konnten wir gemeinsam wachsen. Ohne den Millimeter anders wäre das wohl nicht so gekommen.“

Frage: Herr Burkhart, wie würden Sie die Zusammenarbeit mit der Seifert Logistics Group beschreiben?

Andreas Burkhart: „Für die Mercedes-Benz Group AG ist Seifert seit Jahren ein zuverlässiger Partner für logistische Dienstleistungen. Die Zusammenarbeit ist hochprofessionell, genau wie man sich das wünscht. Besonders hervorzuheben sind vor allem die kurzen Entscheidungswege und die kundenorientierte Denk- und Handlungsweise. Die waren 2017 auch ausschlaggebend für die Nominierung als Finalist beim damaligen Daimler Supplier Award in der Kategorie Partnerschaft.“

Frage: Wo erkennen Sie den Anspruch Seiferts, immer einen Millimeter besser zu sein?

Andreas Burkhart: „Der Anspruch von Harry Seifert versinnbildlicht die Herangehensweise, die wir selbst bei Mercedes-Benz leben und auch von unseren Partnern fordern. Der unbändige Wille, die Extrameile zu gehen, um den maximalen Erfolg für das Unternehmen zu erzielen, ist unser aller Antrieb. Gemeinsam mit Partnern wie der Seifert Logistics Group schaffen wir es, das nachhaltig umzusetzen. Bemerkenswert finde ich außerdem, wie Seifert es durch den hohen Qualitätsanspruch und die Branchenexpertise immer wieder schafft, sich gegen den harten Wettbewerb zu behaupten und durchzusetzen.“

Frage: Was verbindet Sie persönlich mit Harry Seifert?

Andreas Burkhart: „Harry Seifert und ich haben ein sehr angenehmes und herzliches Verhältnis. Neben der Leidenschaft für unsere Arbeit verbindet uns beispielsweise auch die gemeinsame Liebe zu Oldtimern – jeder von uns hat da ein, zwei Autos in der Garage stehen. 2006 sind wir außerdem bei der Oldtimer-Rallye von Ulm nach Budapest mitgefahren. Da geht es in drei Tagen entlang der Donau durch vier Länder. Das war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, die wir gemeinsam erlebt haben.“